Auf das Ende hin, über Maeleth, aus Einsicht von David. Ein Törichter spricht in seinem Herzen: Es gibt keinen Gott. Sie wurden zugrunde gerichtet und wurden abscheulich in gesetzlosen Taten, es gibt keinen, der Gutes tut. Der 50. (Psalm) beinhaltete ein Schuldbekenntnis nach der Art eines Mannes, der bereut, worin er gesündigt hat, der ihm folgende aber (beinhaltete) die Raserei der Art des in Bosheit Mächtigen und Gottlosen, und in welcher Verfassung diesen das Ende ereilt hat, und in welcher Verfassung ersteren. Dem nämlich, der sich seiner bösen Taten rühmt , wurde gesagt: Daher wird Gott dich zum Ende niederreißen, wird dich ausreißen und aus deinem Zelt vertreiben; aus dem Prosopon dessen aber, der seine Schuld bekennt, ist das Folgende gesagt: ich aber, wie ein fruchtbarer Ölbaum im Haus Gottes, hoffte auf das Erbarmen Gottes in Ewigkeit. Der gegenwärtige jedoch, der kein Psalm ist, denn so ist er nicht überschrieben, auch keine Ode oder anderes dieser Art, beinhaltet eine Prophetie der heilbringenden Gottesschau, die viele Propheten und Gerechte zu sehen begehren, wie also auch der Beter des vorliegenden Psalms, der angesichts des Verfalls aller Menschen und gleichsam angesichts eines allgemeinen Schiffbruchs spricht: Wer wird von Zion das Heil Israels bringen? Wenn der Herr die Gefangenen seines Volkes zurückkehren lässt, wird Jakob jubeln, Israel sich freuen. Denn sowohl sollte der, der seine Schuld bekannte und seine Verfehlungen offenbarte, Reinigung erlangen; als auch konnte der Gottlose unter den Menschen, der seiner Art nach Mächtige in Bosheit , auf keine andere Art geheilt werden, als durch den Heiland, der selbst die unheilbaren Leiden der Seele zu heilen vermag. Dies sei also zur Reihenfolge gesagt. Du sollst aber bemerken, dass die vorliegende Prophetie schon ein zweites Mal im Buch der Psalmen erscheint: im ersten Teil im (erschien sie) 13. (Psalm), im zweiten Teil aber im vorliegenden Psalm. Denn sie haben von Anfang bis Ende beinahe denselben Wortlaut, und der 13. (Psalm) beginnt ähnlich wie der vorliegende mit dem Vers: Ein Törichter spricht in seinem Herzen: Es gibt keinen Gott, und endet mit dem Vers: Wer wird von Zion das Heil Israels bringen? Wenn der Herr die Gefangenen seines Volkes zurückkehren lässt, wird Jakob jubeln, Israel sich freuen. Dennoch machen subtile Lesarten einen Unterschied zwischen den beiden. So wird der 13. (Psalm) mit der Überschrift benannt auf das Ende hin dem David ; der gerade besprochene Psalm hat zwar dieselbe Wortgruppe, doch ist sie in ihm erweitert um die Worte: über Maeleth, aus Einsicht . Die Worte über Maeleth übersetzt Aquila mit zur Chorgruppe , Symmachos hinwiederum durch einen Chor , Theodotion jedoch über die Chorgruppe , ebenso die Quinta. Plausiblerweise aber ist der Ausdruck aus Einsicht eingesetzt, weil wir der Einsicht bedürfen, um zu verstehen, wer die Chorgruppe ist, die durch die Überschrift angezeigt wird, und was der Grund ist, aus dem die bereits einmal zuvor im 13. (Psalm) verkündete Prophetie hier ein zweites Mal aufgenommen wird. Der Ausdruck auf das Ende hin jedoch, der in beiden Psalmen vorkommt, mag ein Hinweis auf die Zeit sein, in welcher sich das Vorhergesagte erfüllen sollte. Weil nämlich zur Vollendung des Äons das Heil Gottes den Menschen auf der Erde erschien und eine Chorgruppe gründete, die aus allen Völkern in seiner Kirche zusammengestellt war, um seinem Vater Hymnen und Lobpreis zu singen, spornt uns die Rede zurecht zur Einsicht in diese Chorgruppe an. Doch sieh das Paradoxe: Obgleich er überschrieben ist mit über die Chorgruppe bzw. über den Chor , führt (der Psalm) doch keinen einzigen guten Menschen auf Erden ein, auch nicht einen, der Güte übt , indem es anschließend heißt: Der Herr schaute aus dem Himmel herab auf die Söhne der Menschen, um zu sehen, ob es einen gibt, der Einsicht hat, oder einen, der Gott sucht. Alle sind abgewichen, sind zugleich verdorben worden, es gibt keinen, der Gutes tut, es gibt nicht einmal einen. Wenn es aber nun so um die Menschen bestellt ist, dass auch nicht ein Guter zu finden ist unter den Menschensöhnen , wie kann dann die Aussage der Überschrift bedeuten, dass es über die Chorgruppe gesagt ist? Doch wirst du sagen, dass, weil alle bis zum letzten abgewichen sind, und die Einwohner der Erde zugrunde gerichtet wurden und abscheulich wurden in gesetzlosen Taten , der Prophet folgerichtig sein Gebet mit den Versen fortführt: Wer wird von Zion her das Heil Israels bringen? Wenn der Herr die Gefangenen seines Volkes zurückführt, wird Jakob jubeln, Israel sich freuen. Denn in der Voraussicht seines prophetischen Geistes wusste er, dass durch das Heil die Gefangenen des Volkes Gottes zurückkehren und von der Herrschaft der Feinde befreit werden sollten, und als diese Dinge eintraten, wurde die Chorgruppe Gottes zusammengestellt aus genau jenen, die aus der Gefangenschaft befreit wurden. Zurecht also ist das Gesagte auf das Ende hin gesprochen und über Maeleth , das heißt über die Chorgruppe , als ob es deutlicher übersetzt worden wäre: über die, die aus der Gefangenschaft befreit werden sollten. Daher ruft es auch uns zur Einsicht auf. Weiterhin wird die Prophetie mit dem David überschrieben, da sie von ihm gesprochen wurde, weshalb sie bei den restlichen Übersetzern die Überschrift Davids trägt. Dazu muss gesagt werden, dass eben David, als er den Vers prophezeite: Ich aber, wie ein fruchtbarer Ölbaum im Haus Gottes, habe gehofft auf die Gnade Gottes, auf keine andere Weise die Gnade zu finden erhoffte, als durch das prophezeite Heil. Daher auch sagte er im 50. (Psalm): Gib mir den Jubel über dein Heil zurück, im vorliegenden (Psalm) jedoch: Wer wird von Zion her das Heil Israels bringen? Denn er betete, dass auch ihnen das allgemeine Gut gegeben werde. Auch der 13. (Psalm) hatte zu seinem Vorgänger, ich meine damit den 12. (Psalm), viele Anknüpfungspunkte. Im 12. nämlich betet derselbe in den Worten: Wie lange noch, Herr, willst du mich vergessen auf das Ende hin? Wie lange noch kehrst du dein Angesicht von mir ab? und das, was diesen (Versen) folgt, wobei er im Anschluss hinzufügt: Ich aber habe auf dein Erbarmen meine Hoffnung gesetzt; mein Herz wird jubeln über dein Heil. Weil er sich also im 12. (Psalm) das Heil in Erinnerung gerufen hat, sagt er folgerichtig im 13. (Psalm): Wer wird von Zion her das Heil Israels bringen? Die Überschrift also, die großer Einsicht bedarf, ist über die Chorgruppe gesprochen, die vom Heil aus den Menschen gegründet werden sollte. Diese wurde tatsächlich vollendet nach der Ankunft unseres Heilands Jesu Christi, durch den in der gesamten Welt vor Gott als eine einzige Chorgruppe , wie es sie nie zuvor gegeben hat, die allumfassende Kirche Gottes zusammengekommen ist, gegründet auf dem unzerbrechlichen und unerschütterlichen Fels des heilbringenden Logos. Das am Anfang der Prophetie Gesagte jedoch führt gewissermaßen einen Schiffbruch der gesamten Menschheit auf Erden vor. Er sagt nämlich: Ein Törichter spricht in seinem Herzen: Es gibt keinen Gott. Sie wurden zugrunde gerichtet und wurden abscheulich in gesetzlosen Taten, es gibt keinen, der Gutes tut. Dasselbe aber verdeutlicht auch der 13. (Psalm), insbesondere in der hebräischen Sprache, in der in beiden Psalmen dieselben Ausdrücke und dieselben Buchstaben erscheinen, wenn es auch besonders in der Übersetzung bei uns gewisse abweichende Lesarten zu geben scheint. Denn anstelle von: sie richteten zugrunde und wurden abscheulich in gesetzlosen Taten, schreibt der 13. (Psalm): sie wurden zugrunde gerichtet und wurden abscheulich in ihren Bestrebungen, und wiederum anstelle von: es gibt keinen, der Gutes tut, hat jener Psalm: es gibt keinen, der Güte übt. Bei den Übersetzern nämlich hat sich diese Abweichung in der Wortwahl eingeschlichen. Durch diese Verse nun verdeutlich die Rede den Abfall der allgemeinen Vorstellungen von Gott und die unfromme und gottlose Denkweise, welche die gesamte Menschheit vor der Ankunft unseres Heilands beherrschte. Denn obgleich Gott in die allgemeinen Vorstellungen gute Samen der Erkenntnis über ihn einsetzte, hatte eine so große Verwirrung jeden Törichten unter den Menschen ergriffen, dass er in seinen Überlegungen einen gottlose Glauben aufbaute, dass es weder überhaupt einen Gott gibt , noch dass seine Existenz im All erkannt werden kann. Dieser war nun gewissermaßen ein wahrhaft gottloser Mann und ein gänzlich Törichter , weil er davon ausging, dass weder die Voraussicht, die alles überblickt, noch den Sinn für das Ganze, noch das Seiende jenseits aller Dinge, das alles geschaffen hat, existiert; die restlichen Menschen jedoch, die sich dem Irrtum der Vielgötterei nach der Art des Götzendienstes aussetzten, waren auf eine andere Art der Torheit in Gottlosigkeit abgefallen. Diese richteten sogar selbst die in sie gesäten gesunden Samen der Gotteserkenntnis zugrunde und gaben sich der Abscheulichkeit toter Götzen hin, indem sie das Unehrwürdige und wahrhafte abscheuliche Dinge verehrten. Daher heißt es: Sie richteten zugrunde und wurden abscheulich in Gesetzlosigkeit. Diesen Vers hat Symmachos klarer übersetzt mit den Worten: Sie haben zugrunde gerichtet und haben eine mit Unrecht verbundene Abscheulichkeit begangen. Sie begingen nämlich die mit höchstem Unrecht verbundene Abscheulichkeit , als sie nicht existente Dinge zu Götzen machen, als würden sie existieren. Denn welches andere Unrecht als dieses könnte durch (Menschen-)Hände geschehen, in welchem, wie der Apostel sagt die, die behaupten, sie wären weise, zu Toren wurden und die Herrlichkeit des unvergänglichen Gottes in das Abbild eines vergänglichen Menschen wandelten und in das von Vögeln, Vierfüßern und Reptilien . Und dementsprechend fielen sie, indem sie nach ihrer gottlosen und verdrehten Art an jedem (Götzen-?)Bild handelten, einem Leben in Schlechtigkeit zu. Daher wird der Vers angeschlossen: Es gibt keinen, der Gutes tut. Gott schaute aus dem Himmel herab auf die Menschenkinder, um zu sehen, ob es einen gibt, der Einsicht hat, oder einen, der Gott sucht. Alle sind abgewichen, sind miteinander verdorben, es gibt keinen, der Güte übt, nicht einmal einen. Der Törichte seinerseits schickte sich selbst in die Irre, als er in seinem eigenen Herzen sagte, dass es keinen Gott gäbe , und alle restlichen wurden abscheulich , weil sie Abscheulichkeiten begingen ; die wahre Lehre jedoch lehrt, das der Gott und Herr über allen nicht nur alle Dinge ins Dasein gebracht hat und sie umfasst, sondern auch überwacht und betrachtet, nicht nur alle umfassenden Teile des Alls, sondern auch die Einzelheiten und die Menschenkinder , die auf der Erde ihrem Tagwerk nachgehen. Dann, weil er den Menschenkindern Fürsorge zukommen lässt, indem er herabsteigt von der eigenen Größe und sich gleichsam vom höchsten Gipfel der erhabensten Macht über alles nach unten wendet, um die Menschen zu beurteilen, um zu sehen, ob es denn irgendwo einen gibt, der Einsicht in die Ordnung seiner Fürsorge hat , und ob denn irgendwo einer allen Trug des Lebens als zweitrangig beiseite gelassen und stattdessen die Suche nach ihm aufgenommen hat, und weil er bei seiner Suche keinen solchen findet, weil alle einerseits abgewichen andererseits in derselben Art verdorben sind, so dass keiner, auch nicht einer zu finden ist, der Gutes tut, droht er plausiblerweise denen, die sie verderben, indem er die anschließenden Verse spricht. Werden nicht erkennen alle, die Unrecht verüben, die mein Volk essen gleich einer Brotspeise? Sie riefen den Herrn nicht an. Dort werden sie sich in großer Furcht fürchten, wo keine Furcht war, weil Gott die Gebeine derer, die den Menschen gefallen wollen, zerstreute. Sie wurden zuschanden, weil Gott sie verachtete. Weil Gott aus seiner eigenen Wohnstatt herabschaute , d.h. aus dem Himmel , wo sein Wohnsitz lokalisiert wird von denen, die eben dort sein Königreich besingen, und all die Menschenkinder sah , wie sie verdorben und vom geraden und richtigen Weg abgewichen sind, droht er plausiblerweise wie ein guter Hirte, der für seine Herde unter den Menschen Sorge trägt, den Schuldigen der Verblendung mit den Worten: Werden nicht die erkennen, die Unrecht verüben, die mein Volk essen gleich einer Brotspeise? Mir scheint, dass dies über die feindlichen Mächte gesagt ist, die unsichtbaren Gegner und Feinde des Menschengeschlechts: diese nämlich haben sich das Geschlecht der Menschen zu ihrer Nahrung gemacht, und wie furchtbare Bestien verschlingen sie ihre Seelen, wie es in den Prophetien heißt: die mein Volk mit dem ganzen Mund verschlingen . Diese selbst nun haben, sagt er, weil sie sich nicht Gott vor die Augen gesetzt haben, diese Dinge gegen das Volk und gegen meine vernunftbegabte Herde unter den Menschen durchgeführt. Wenn sie dies tun, vergehen sie sich damit nicht auch am Vollkommenen? Es sei nun so: sie riefen Gott nicht an , indem sie Dinge bewirkten, die Gott entgegengesetzt und feind sind. Werden sie nicht in einem bestimmten Moment die Strafe erkennen , die über sie kommen wird? Das wahrlich wird der Moment sein, in dem sie sich in großer Furcht fürchten werden . Welcher andere Moment aber sollte das sein als der, in welchem das Heil aufleuchten wird und meinen Schützlingen keine Furcht mehr eingejagt wird? Sie aber, die furchtbaren Bestien und die verborgenen und unsichtbaren Dämonen wird die Furcht ergreifen dort, wo keine Furcht sein wird . Dann nämlich wird bei denen, die der guten Dinge würdig sind, keine Furcht sein , die sich aber jetzt gegen mein Volk erheben, wird die Furcht befallen vor dem Zorn der über sie hereinbrechen wird, der, wenn er gesandt wird, die Gebeine derer, die den Menschen gefallen wollen, zerstreuen wird . Durch diesen (Zorn) werden sie auch zuschanden werden , weil sie dann der Richter aller Dinge verachten wird . Anstelle des Verses: weil Gott die Gebeine derer, die den Menschen gefallen wollen, zerstreute, übersetzt Symmachos in folgender Art: denn Gott wird zerstreuen die Gebeine derer, die dich bedrängen; du wirst zuschanden werden, weil Gott sie verworfen hat, und Aquila vertritt denselben Sinn mit der Übersetzung: weil Gott die Gebeine derer, die dich bedrängt haben, verstreut hat; du hast sie zuschanden gemacht, weil Gott sie ausgestoßen hat. Der Sinn des Satzes besteht darin, dass die Kräfte der zuvor genannten Nachsteller des Volkes, das heißt der unsichtbaren Gegner und verborgenen Feinde, zerstört werden sollen. Denn die zerstreuten Gebeine der Feinde möchten wohl die Kräfte ihrer Bosheit sein, welche der Logos im bezeichneten Moment zu zerstreuen droht. Dann werden sie auch zuschanden werden , wann immer Gott sie verwirft oder verachtet , indem er ihre Nichtigkeit aufzeigt. Dies droht der Patron der Menschen, der Logos Gottes, plausiblerweise an, weil er aus dem Himmel herabschaute auf die Menschenkinder und unter ihnen suchte, ob es einen gibt, der Einsicht hat, oder einen, der Gott sucht , aber keinen fand, dagegen aber all diejenigen wahrnahm, die wegen der Nachstellung durch die Feinde abgewichen und verdorben waren, so dass auch nicht einmal einer übriggeblieben war, der gute Werke tut. Die ersten Verse nun beinhaltet der 13. Psalm in ähnlicher Weise, die folgenden jedoch weichen ab. Im 13. Psalm nämlich wird an diese Verse angeschlossen: Weil Gott unter der gerechten Nation ist; den Plan des Armen habt ihr zuschanden gemacht, weil der Herr seine Hoffnung ist. Dagegen heißt es hier: Weil Gott die Gebeine derer, die den Menschen gefallen wollen, zerstreute; sie wurden zuschanden, weil Gott sie verachtete. Allerdings finden sich zum 13. Psalm eigene Alternativübersetzungen zu den jeweiligen Stellen; was jedoch den vorliegenden Psalm betrifft, liegt den Lesern so vor, wie es von uns dargestellt wurde.