Den Königen dieser Welt leistet der eine als Besitzer von Ackerland Dienst, der andere als einer, der mit Silber Geschäfte macht, wieder ein anderer als einer, der einen Blei- und Erzhandel hat, ein anderer als einer, der sein Geld mit Früchten macht, und überhaupt ist die Erfüllung des Dienstes bei einem jeden aus seinem Besitz; weil ein solcher Dienst mit Worten auch dem König des Alls geschuldet wird, leistet der eine als Besitzer von Weisheit ziemlich gewandt den Dienst des Wortes, der andere aber als Händler geringerer Beredtheit, wieder ein anderer als einer, der fünf Worte in seinem Sinn mit sich herumträgt; von ihnen bringt nämlich jeder als Schuldner des Wortes seinen Beitrag. Das ermutigt mich zu sprechen, weil auch ein Armer dem Schöpfer zum Beitrag willkommen ist; denn nicht, damit er reich gemacht werde, fordert er den Dienst der Worte, sondern, damit er sich Kompensation erzeuge für das, was er gegeben hat; denn keiner könnte wohl ein so großes Geschenk Gott als Gegenleistung geben, das gleich dem Gegebenen ist. Denn was du auch geben könntest, wofür du die Gegengabe erhalten hast, du wirst nur Geldgaben herbeibringen, doch von ihm ist der Reichtum des Besitzes insgesamt; du mögest den Wohltäter loben, doch wirst du dem Vater der Ehre mit deinen Lobpreisungen Nützliches bringen: den Tod wirst du für ihn auf dich nehmen, doch gibst du auch, wenn du das erduldest, dir selbst die Freimütigkeit durch den Tod und nicht ihm; es bleibt also der Natur, die Worte des Propheten zu rufen: Was soll ich dem Herrn für alles, was er mir als Gegenleistung gegeben hat, wiedergeben? **Doch gleichermaßen gilt, falls das, was als Dienst geleistet wird, ein Wort ist, die Gottesliebe dem Gesagten; du wirst – reichliches Herbeibringen ist überaus willkommen – dem Herrn Reden und Worte anheften.** Der mit Schlamm gesalbte Blinde diente Gott mit Worten, die nicht aus attischer Wohlberedtheit, sondern aus frommer Einsicht zusammengesetzt waren, und ist wie ein im Gericht geehrter Zeuge den Evangelien wohl bekannt. Er wies nämlich auch die Tapferkeit eines glühenden Zeugen für Christus auf: als er vor Gericht gezogen wurde und nicht erschreckt wurde, als er von Gefahren umzingelt wurde und (seinen) Mut bewahrte, als er mit Drohungen beworfen wurde und vor den Rufen, die sie ertönen ließen, nicht einknickte, als er entbrannten Richtern entgegenbrannte, als er in Schweigen gestoßen und geknebelt wurde, als er bei den Befragungen die Fallstricke der Fragen löste, als er mit wohlgezielten Antworten erwiderte, als er den Platz des Angeklagten hatte, aber die Freimütigkeit des Richters, als er mehr die Richter richtete und (doch) von jenen angeklagt war, da trat er in eine erste Untersuchung ein und verließ die Auseinandersetzung mit jenen als Sieger. [Verb fehlt] Eine zweite Anstrengung um den Sieg ist es und unter Zeugen wiederum ein Siegeszeichen für den Blinden, da eben die (Prozess-)Gegner dem Blinden die Zeugen für das Recht gewähren: Denn sie redeten, heißt es, die Eltern dessen an, der die Augen wieder aufgemacht hat, und fragten sie mit folgenden Worten: Ist dieser euer Sohn? Sie riefen für sich die Eltern zum Zweifel auf, sie führen sie zur Unsicherheit über ihr Kind wie zu einer zweifelhaften Sache; sie berufen eine Befragung ein, damit die geköderten Eltern des Blinden, weil sie ja die gleichsam verkannte Gestalt genau kennen, schwerfälliger ihre Antwort gäben. Das aber ist diesen (sc. den Eltern) zur Gelegenheit für einen Klageeinwand geworden, als ob sie nicht als Eltern denen überlegen wären, die eine Untersuchung des Sohnes benötigen, sondern als ob sie nicht sofort die Antwort schnell geben könnten. Schlimmer als dies ist das danach: Dieser ist, heißt es, unser Sohn, über den ihr sagt, dass er blind geboren wurde. Es wird mit dem Wort »dieser« gesagt. Das Zeugnis der Eltern setzen sie im Voraus in Zweifel, als ob sie sagten, dass sie den blind geborenen nicht wirklich geboren hätten. Welchen Nutzen haben die, ihr Pharisäer, die keinen Blinden geboren haben, die Zeugung eines blinden Kindes zu erfinden? Oder welchen Gewinn hat der nicht blind Geborene, das Aufblicken von der Blindheit herumzuposaunen? Aber gleichwohl soll das Wunder beargwöhnt werden; die Zeugen sollen auf verbrecherische Weise ausgeforscht werden; die Sache soll auf ziemlich arglistige Weise überprüft werden, damit, obwohl die Warheit feststeht, die Untersuchung alle (Punkte) durchlaufe. Welche sind nun die Stimmen der Zeugen, die genau auf den Kniff für Gewinn treffenden? Denn da ja die Richter gleichsam wie bei zweifelhaften Dingen genau fragten: Dieser ist euer Sohn, von dem ihr sagt, dass er blind geboren wurde , entgegnen sie eine unzweideutige Erkenntnis: Wir wissen, dass dieser unser Sohn ist und dass er blind geboren wurde; wie er aber jetzt sieht, wissen wir nicht. Er selbst ist alt genug, fragt ihn! Er selbst wird über sich sprechen. Was für Eltern und was für ein Kind, die unter sich das Gericht zugunsten Christi aufteilten: Die Eltern nämlich bekannten das Leiden, der Geborene aber rief die Heilung hinaus. Von überall her ist es dem Neid eng; ein Netz ohne Zusammenhalt...??? Das Aufblicken ist ganz offensichtlich. Entweder ist es notwendig, dem Gesagten zu glauben oder dass wir als Leute verlacht werden, die das Gesehene bekämpfen. Was nun? Wir wollen dem Faktum des Wunders zustimmen, den Täter des Wunders wollen wir aber austauschen, indem wir statt dessen den Namen Gottes einfügen. Wir wollen dem Blinden sagen, wobei wir zugestehen, dass wir sicher aufgewiesen haben, dass er nicht lügt: Wir bekennen mit dir das Wieder-Aufblicken, wir werfen dir nicht vor, ein Lügner zu sein. Im übrigen raten wir dir aber ein nützliches Ding: Rechne nicht diesem das Geschehene zu, sondern gib Gott die Ehre; wir wissen, dass dieser Mensch ein Sünder ist. Mit einem frommen Gesicht schmeicheln sie dem Gläubigen, dass er gottlos handele; bewahrt doch selbst den Sabbat, ihr Blinden, und vergesst nicht schnell wie dieser die Scheu jenem gegenüber! Denn die vor kurzem Hüter des Sabbats (waren), die deswegen gegen den Arzt geschrien haben: Dieser Mensch ist nicht von Gott, denn er hält nicht den Sabbat , lösen diesen nun durch Leugnen auf. Für göttlich und der göttlichen Ehre würdig halten sie die Auflösung; ihr ruft es: die Ehre der Sabbate nämlich stammt nicht von uns. Denn zuerst stachelt ihr den Blinden zur Beschimpfung der Sabatte an; ihr lehrt ihn nämlich, zu Gott aufzuschreien: Ehre sei dir, der du die Bewahrung der Sabbate umstößt, der du aufzeigst, dass das Arbeiten im Dreck nützlicher ist als die Untätigkeit an diesem (Tag). Wenn der Sabbat unauflösbar geblieben wäre, dann wäre ich an die Blindheit gebunden gewesen; ja, wenn die Gottheit seit langem den Sabbat aufgelöst und gestoppt hätte, dann hätte ich nämlich auch seit langem den (Sonnen)strahl gesehen. Das zu sagen ermahnt ihr dem Blinden und ratet ihm, Gott zu preisen. Wenn es aber auch einer zugäbe, den Täter des Wunders als Sünder zu bezeichnen, nicht nur eine Frechheit gegen den Sabbat, gerade weil es einem Sünder für seine Auflösung recht käme, sondern sie haben sowohl den Sabbat unbeabsichtigt missachtet als auch sein Ziel nicht wieder aufgerichtet; denn den Blinden haben sie nicht umgestimmt, sondern wie ein Lehrer von Kindern haben sie die falschen Silben der Sprache korrigiert. Die erste Passage hat er übernommen und das Gib dem Gott Ehre , als ob es keiner Verbesserung bedürfte; dann aber zog er, als er zum letzten Ausdruck kam, eine Schlussfolgerung aus dem, was er hörte: Denn nachdem die Pharisäer zu ihm gesagt hatten: Wir wissen, dass dieser Mensch ein Sünder ist , ergreift er deren Wort wir wissen und erschüttert durch es ihre Beweisführung: Ob er ein Sünder ist, weiss ich nicht; eines weiss ich, dass ich eben noch blind jetzt sehe. Da er ja sagt, er wisse, dass der Arzt stark ist, . Von dem ausgehend, was wir beide wissen, lasst uns urteilen, lasst uns einander Zeichen geben, wovon wir reden: Ihr nennt diesen einen Sünder; wenn ihr die Beweise bieten würdet, wäre ich überzeugt. Ich aber verkünde diesen als Gerechten und als Retter, indem ich meine Augen zeige, und ihr urteilt! Ich stehe ihm nicht mit Worten bei; ich verkündige den Arzt nicht mit der Zunge; ich schließe den Mund und spreche mit den Augen: dir sage ich es: wie ist ein Ungerufener einem Bittenden beigestanden? Ich verkündige nicht eine Gnade ohne Ermahnung; ich mache keine Parade aus der Fremdheit des Schlammauftragens; ich gehe nicht näher auf die ständige Wohngmeinschaft mit dem Leiden ein; ich bringe jetzt nicht den Siloah ins Gedächtnis, den Schlamm bei diesem, der zum Wiederaufblicken eines Blinden zusammengemischt wurde; ich mache nicht die unprahlerische Heilung öffentlich; ich führe hier keine Tragödie auf, wie der, der mich in den Siloah geschickt hat, nicht dabei blieb, dass ich sehend zurückkehre und ihn anbete; jegliche ausschweifende Rede auslassend mache ich stattdessen eine kurzgefasste Rede; nichts anderes schreie ich kräftig heraus als: Eben noch blind sehe ich jetzt. Eine verborgene ist die Erschütterung der Beweise; das ist nämlich die Bedeutung/der Sinn der Worte, dass er sagt: ich sehe ; jetzt bedarf er für sich keiner Zeugen: Dass ich aber blind geboren wurde, dafür habt ihr Zeugen angenommen; das genügt mir euch gegenüber, ihr Pharisäer! Was für eine große Beweisführung in Kürze! Doch auch uns macht der Blinde zu Schwätzern und Worte aus Worten webend reisst er uns zu Worten fort; laßt uns die Rede aus ihrer Laufbahn ändern! Laßt uns die Zügel der Stimme herumreissen! Um Besonnenheit laßt uns zusammen mit dem Blinden kämpfen! Laßt uns an dem Einsatz/Widerstand für die Wahrheit teilhaben! Gott würdige Wettkämpfe laßt uns untersuchen! Laßt uns den frommen Wettkämpfen gleichmachen! Laßt uns zum Augenblick gut passende Freimütigkeit aufzeugen! Die ganze Welt, die von der seelischen Blindheit aufblickt soll denen, die Christus tot nennen, zurufen: Ob er tot ist, weiss ich nicht; eines aber weiss ich, dass ich eben noch blind jetzt sehe , dass ihm die Ehre in die Ewigkeiten sei. Amen