Die alten Griechen nämlich und die Barbaren auf den Inseln und in den Küstenländern legten sich, nachdem sie auch über See in lebhafteren Verkehr miteinander getreten waren, als­ bald auf den Seeraub, wobei die Mächtigsten, teils um eigenen Gewinstes willen, teils um auch den Armeren Unterhalt zu verschaffen, die Führung übernahmen. Sie überfielen die un­ befestigten, noch aus einzelnen Ortschaften bestehenden Städte und plünderten sie, ja, das bildete gradezu ihren Haupterwerbs­ zweig. Auch galten solche Raubzüge nicht etwa für schimpflich, sondern eher für Heldentaten. Gibt es doch auf dem Festlande auch jetzt noch Gegenden, wo man sich darauf was zugute tut, wie denn auch bei den alten Dichtern an Seefahrer bei ihrer Ankunft regelmäßig die Frage gerichtet wird, ob sie Räuber seien, ohne daß sie selbst daran Anstoß nehmen oder die Fra­ genden ihnen damit einen Vorwnrf machen wollen. Übrigens war daS Räuberwesen auf dem festen Lande nicht minder im Schwange. Bis auf den heutigen Tag herrscht ja in Griechen­ land vielfach noch die alte Wohnweise, so bei den ozolischen Lokrern, den Ätoliern, den Akarnaniern und in den ihnen be­ nachbarten Landesteilen, und das bei der dortigen Bevölkerung immer noch übliche Waffentragen ist ein Rest des alten Räuber­ wesens.